Tatort ‘Die schöne Mona ist tot’ am 3. Februar in der ARD

Haben Sie Ihre Frau umgebracht? Das beste Motiv haben immer noch Sie! Blum verhört Christan Seitz. © SWR / Kluge

Der Tatort 'Die schöne Mona ist tot' hat Premiere - am 3. Februar um 20:15 Uhr in der ARD (zeitgleich auf ORF2 und SF1). Ab 21:45 Uhr und 23:45 Uhr wiederholt einsfestival. (Die Trailer bei Tatort-Fans.de.)

'Die schöne Mona' ist eine Produktion von Maran Film (Uwe Franke & Sabine Tettenborn) im Auftrag des SWR (Redaktion Ulrich Herrmann & Manfred Hattendorf).

Der Film ist die fünfte gemeinsame Arbeit von Regisseur Ed Herzog mit Wolfgang Stauch, Herzogs zweiter Bodensee-Tatort nach 'Herz aus Eis'. Hinter der Kamera stand Andreas Schäfauer, die Musik komponierte, wie bereits für die „Gurkenkönigin“, Tamas Kahane.

Die schöne Mona Seitz ist tot, der Kleinwagen, an dessen Steuer sie saß, wurde nach der allsonntäglichen Party im örtlichen Fußball-Vereinsheim von einem 'Großwagen' unsanft in den Abgrund geschoben, die Bodenseeklippen hinunter - der Mörder versenkte die Leiche danach mutmaßlich im See.

Klara Blum und Perlmann ermitteln. Unter Mordverdacht geraten die beiden wichtigsten Männer in Monas Leben: Zum einen ihr Ehemann, der Journalist Christian Seitz, der wegen seiner Frau auf die große Karriere verzichtet hat, nun Chef einer Lokalzeitung am Bodensee ist und über Bluthochdruck schreibt - statt über die Dinge, die die Welt bewegen.

Zum anderen Monas (Ex?)Liebhaber und Jugendfreund Fritz Schönborn, Ex-Provinz-Fußballstar, jetzt Versicherungs- und Finanzexperte, der noch isländische Staatsanleihen anpries, als es Island selbst schon fast gar nicht mehr gab - „Ronald Zehrfeld als Versicherungsmakler, hin und her gerissen zwischen seiner Familie und der Affäre mit Mona könnte nicht besser besetzt sein. Sein kettenrauchender, schöner Fritz bleibt noch lange im Gedächtnis. “ (Renatus Töpke, Quotenmeter.de)

Seitz und Schönborn beschuldigen sich gegenseitig, Mona ermordet zu haben und bringen sich, während sich Monas Bruder Stefan als Dritter in die Riege der Verdächtigen einreiht, dabei fast gegenseitig um.

TV Spielfilm: „Am Ende werden die Ermittler resigniert resümieren: 'Da ermittelt man auf Teufel-komm-raus ... - und dann kommt der Teufel raus.' Wolfgang Stauchs kluges Drehbuch überzeugt als Krimi wie als bittere Chronik gleich mehrerer zum Scheitern verurteilter Beziehungen.“

„Einer der besten Krimis aus Konstanz seit langem“, schreibt Christian Buss bei Spiegel online: „Autor Wolfgang Stauch und Regisseur Ed Herzog, die schon einige exzellente Stücke aus der Senta-Berger-Reihe „Unter Verdacht“ im Team erarbeitet haben, schaffen es, dem Bodensee-„Tatort“ seine Betroffenheitstristesse auszutreiben, ohne künstlich den Erzählrahmen zu weiten; kleine Logikfehler nimmt man da in Kauf. Hier geht es um Provinz pur, der Puls aber läuft auf Hochtouren. Bier, Gier, Lebensgier - das sind die Themen. (...) Kaum taumelt der Provinzbewohner im hormon- und alkoholbefeuerten Freiheitsrausch aus der Bar, fällt er in den Bodensee, weiter geht's nicht. Auch das ist dieser etwas andere, gekonnte „Tatort“ aus Konstanz: eine Elegie über gescheiterte Entfesselungsversuche.“

In der Tatort-Kolumne der Süddeutschen meint Holger Gertz: „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann? Stimmt ja nicht. Dieser sehenswerte Tatort vom Bodensee ist schon nach wenigen Sequenzen kein Krimi mehr, sondern eine schwebende Philosophie über die Härte des Älterwerdens, über die  klebrigen Finger der Provinz - und den verzweifelten Versuch, sich ihrem Griff zu entwinden. Autor Wolfgang Stauch und Regisseur Ed Herzog erzählen von Menschen, die in ihren Lebenskäfigen eingesperrt sind, und bei denen man nicht gleich erkennen kann, was da glänzt in ihrem Gesicht. Kampfschweiß? Oder Angsttränen? Es lohnt sich diesmal sehr, genauer hinzusehen.“

Und Heike Hupertz schreibt in der FAZ: „Doppelte Böden, so weit das Auge reicht: Der „Tatort. Die schöne Mona ist tot“ zeigt, wie gut ein Krimi sein kann. (...) Souverän geben das Drehbuch von Wolfgang Stauch und die Regie von Ed Herzog Silke Bodenbender, Ronald Zehrfeld und Sylvester Groth Gelegenheit, aus einem Sonntagabend-Krimi einen aufregenden Fernsehfilm zu machen. (...) Endlich wieder ein Grund, den Tatort einzuschalten.“

Getragen wird die Krimitragödie von einem ausgezeichneten Ensemble (als Kommissare Eva Mattes & Sebastian Bezzel, in weiteren Rollen u.a. Tristan Seith, Anne Weinknecht, Jürgen Rißmann), aus dem womöglich Groth, in der Episodenhauptrolle, noch ein Stück herausragt. (TV today über den künftigen Polizeiruf-110-Kommissar: „Erst vor kurzem lieferte er eine grandiose Vorstellung ab als frustrierter und gehörnter Journalist in dem „Tatort: Die schöne Mona ist tot“.“)

„Wenn sich so viel Schauspielklasse in einem „Tatort“ ballt, muss es zwangsläufig um mehr gehen als um die banale Frage, wer hier der Mörder war. Hier wird vom ganz normalen Wahnsinn in der Lebensmitte erzählt: Von der Erinnerung an glückliche Tage, von der vagen Hoffnung, dass irgendwann noch weitere folgen mögen, und davon, was es heißt, wenn früher mal alles besser war. Es ist ein spannendes Vergnügen, den unterschiedlichen Charakteren dabei zuzusehen, wie sie damit umgehen.“ Schreibt Frank Rauscher von Teleschau - der Mediendienst.

Und Rainer Tittelbach (www.tittelbach.tv) meint: „Kaum ein „Tatort“-Ermittler präsentiert rhetorisch so einwandfrei und psychologisch so anschaulich dem Verdächtigen und dem Zuschauer das Mordmotiv wie Klara Blum. Was sich sonst bei Eva Mattes’ Figur krimitechnisch arg brav und bieder vermittelt (mit bedeutungsvollem Augenaufschlag: mal sehen, wie der Beschuldigte reagiert), das bekommt in Wolfgang Stauchs Drehbuch einen doppelten Boden. Der Autor spielt dramat(urg)isch mit dieser billigen Marotte vieler TV-Krimis. Und so ist „Die schöne Mona ist tot“ endlich mal wieder ein guter Bodensee-„Tatort“. Ein gelungener Whodunit – interessant die Figuren, stark die Motive, wendungsreich die Handlung, konzentriert die Inszenierung. Und wenn der Krimiplot mal etwas lahmt, sorgen die Charaktere für das nötige Drama und die Schauspieler für eine nachhaltige Präsenz: hier Sylvester Groth, leichenblass, die sinnlose Existenz in die Furchen des Gesichts geschrieben; dort Ronald Zehrfeld mit herausfordernder Grinsefresse und leisem Fluch auf den Lippen. Und der Clou des Ganzen kommt früh genug, um diesem „Tatort“ noch ein dichtes, emotionales, überragend gespieltes Finale zu geben.“

(Zur Fotostrecke auf TV-Spielfilm)

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