Grimme-Preis-Nominierung

Der Stuttgarter Tatort 'Anne und der Tod' wurde Anfang des Jahres für den Grimme-Preis 2020 nominiert. Die Preisträger werden am 3. März bekannt gegeben, die Preise am 27. wie immer in Marl verliehen. 

Die zurückliegenden Folgen aus Stuttgart 'Stau' und 'Der Mann, der lügt' waren in den letzten Jahren ebenfalls nominiert worden. 

'Anne und der Tod' wurde bereits mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis ausgezeichnet. Von der 'Deutschen Akademie für Fernsehen' erhielt Barbara Brückner den Preis für den besten Schnitt, Falk Rockstroh war als bester männlicher Nebendarsteller nominiert.  


Weitere Kritiken: Anne und der Tod

Diese Folge wird das Jahr überdauern, so irre gut ist sie. Beide sind so gut, die Schubert und die ganze „Tatort“-Folge (dass sie schon vor der Ausstrahlung mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis ausgezeichnet wurde, ist gaga, aber konsequent). Was diese Folge aber heraushebt aus der Masse, ist ihre Konstruktion. Und die ist dank des „Tatort“- und „Polizeiruf“-Dauerautors Wolfgang Stauch und des gemessen an seiner spärlichen Regieliste noch relativ frischen Absolventen Jens Wischnewski grandios.
Anne Haeming, taz

Was für ein Fernsehkrimi: Die Dialoge und Sequenzen stürmen ineinander hinein, schießen aneinander vorbei, sprengen das lineare Erzählen, gehen auch mal ins Leere, und in irgendeinem Augenblick merkt man, dass einen diese im Grunde leise daher kommende Geschichte um eine verdächtige Altenpflegerin, die ihren Job macht und möglicherweise auch mehr als das, dass einen dieser Krimi packt und nicht mehr loslässt. Das passiert selten genug im „Tatort“.
Markus Ehrenberg, Tagesspiegel

„Anne und der Tod“ ist ein Pflegekrimi, der gekonnt an allen Sozialreport-Stanzen vorbei erzählt ist. All dem Vegetieren wird ein vitaler Stil entgegengesetzt. Drehbuchautor Wolfgang Stauch hat sich mit Episoden des Rostocker „Polizeirufs“ und des Dortmunder „Tatorts“ als Fachmann für trockene, pointierte Dialoge bewiesen. Hier funkeln sie inmitten einer Inszenierung (Regie: Jens Wischnewski), die mit virtuos ineinander fließenden Perspektivwechseln und Rückblenden ihr Thema einkreist. Auf diese Weise rast der Krimi in seiner Erzählung voran, springt zwischen den Zeiten und widersprüchlichen Aussagen und spielt dabei gehörig mit den Emotionen der Zuschauer. Und doch führt die Handlung am Ende ins existenzielle Zentrum: zum Menschen in seiner brutalen, nackten Bedürftigkeit. (...) Es ist eines der anrührendsten „Tatort“-Finale überhaupt.
10 von 10 Punkten. Dieser „Tatort“ ist bis an die Schmerzgrenze ambivalent. Klug, vital, aufwühlend
Christian Buß, Spiegel (Kritik & 'Schnellcheck')

Dass der Stuttgarter „Tatort: Anne und der Tod“ ein großartiger Krimi geworden ist, ist nicht gerade das Verdienst der Kommissare Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare). Im Gegenteil: Den schwäbischen Ermittlern, die eine engagierte Altenpflegerin im Verhör unermüdlich in die Enge treiben, möchte man mehr als einmal zurufen, die arme Frau doch endlich in Ruhe zu lassen. Wo bleibt das Mitgefühl für die herzliche Fachkraft, die sich als mobile Pflegerin für ihre Klienten aufreibt? Ja, es dauert lange, bis beim Zuschauer der Groschen fällt. Geschickt inszeniert Regisseur Jens Wischnewski das von Wolfgang Stauch virtuos geschriebene Verwirrspiel, das sich auf verschiedenen Zeitebenen bewegt.
Astrid Kistner, Münchner Merkur

Anrührend, fesselnd und ganz nah dran: Der neue „Tatort“ aus Stuttgart ragt heraus aus der Masse der Sonntagabendkrimis. „Anne und der Tod“ (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD; Buch: Wolfgang Stauch, Regie: Jens Wischnewski) erzählt in sehr leisen Tönen die Geschichte einer langsamen Annäherung an die Wahrheit. Dass das so fesselnd und anrührend ist, wie es dem oft eher dahindümpelnden Sonntagabendformat selten gelingt, ist dem grandiosen Spiel von Schubert zu verdanken. Ihre Anne ist stolz und verletzlich, offen und undurchschaubar, Opfer und Täterin zugleich. Eine Frau, der man alles zutraut, und von der man doch nur das Beste glauben will. Ein „Tatort“, der nachhallt.
Katharina Frohne, Weser-Kurier

Der Pflegenotstand hat nun schon zu einigen hochnotpeinlichen und wahnsinnig gut gemeinten Fernsehfilmen geführt. Lannert und Bootz stolpern in „Anne und der Tod“ durch keine einzige der Bettpfannen des Klischees. Was sie vor allem dem Drehbuch von Wolfgang Stauch zu verdanken haben. Was wiederum eine kleine Bedienungsanleitung nötig macht. Nehmen Sie sich nichts vor, tun Sie, denken Sie nichts anderes während „Anne und der Tod“. Das ist ein sorgsam konstruiertes Uhrwerk sorgsam ineinandergeschachtelter Erzählwerke, Geschichte, Sub- und Seitenerzählungen, die ineinandergreifen, sich überlappen, ergänzen, am Ende erklären. Der zweite Grund, weswegen man sich nichts vornehmen sollte, hat einen Namen: Katharina Marie Schubert. Diese milde Kratzbürstigkeit, dieser zerbrochene Stolz, diese verbohrte Bockigkeit, dieses große verstörte Herz, das sie in Gesten, minimales mimisches Changieren legt, in kleinste Farbwechsel der Stimme - gebt ihr den Grimme-Preis für die nächsten zwei Jahre.
Elmar Krekeler, die Welt

Ein interessanter Fall, ein wichtiges Thema und eine exzellente Katharina Marie Schubert als Altenpflegerin Anne. Klare Empfehlung: absolut sehenswert!
Philip Münscher, hr1

In Stuttgart geht gerade einiges. Oder anders gesagt: Wenn besagter VfB so aufspielen würde wie die letzten Tatort-Folgen von hier, dann müsste er nicht nächste Woche in der Relegation ran, sondern würde in der kommenden Saison in der Champions League antreten.
Matthias Dell, Die Zeit

Wir sehen einen „Tatort“, der sich ganz auf den Fall kon- zentriert. Er ist reizvoll als Kriminalstück, überzeugend als Zustandsbeschreibung des Pflegenotstandsgebiets. Viel besser geht nicht.
Matthias Hannemann, FAZ

Fernsehkrimi- Autor Wolfgang Stauch hat hier brillant das Zerreissen unserer Gesellschaft und den Verlust jeglicher Solidarität zwischen Arm und Reich, Alt und Jung, Mann und Frau thematisiert – in ganz unterschiedlichen Konfliktkonstellationen rund um die hilflose, ehrlich bemühte, immerzu untergebutterte Anne.
Alexandra Kedves, Basler Zeitung

Ein gutes Verhör ist spannender als jede Verfolgungsjagd - Beweis erbracht! (Bewertung: 5 von 5 'Blaulichtern')
Tom, MDR Jump

Auf Stuttgart ist Verlass. Auch „Anne und der Tod“ ist wieder ein ganz starker „Tatort“ aus Stuttgart. (...) Ein wirklich außergewöhnliches Krimidrama.
Ernst Corinth/RND

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Mord und Totschlag

Claudia Michelsen als Doreen Brasch

Während zwei Tatorte (Ludwigshafen und Stuttgart) noch nicht ausgestrahlt sind, arbeitet Wolfgang Stauch bereits an weiterem Mord und Totschlag für den Sonntagabend der ARD: An einem neuen Kölner Tatort, Jan Kruse produziert für die Bavaria und den WDR (Redaktion Götz Bolten), Torsten C. Fischer inszeniert. An einem dritten Magdeburger Polizeiruf (Produktion Iris Kiefer, filmpool, Redaktion Johanna Kraus, mdr), an einem Tatort Mainz, Redakteur ist Ulrich Herrmann für den SWR, Produzent Marc Müller-Kaldenberg für Ziegler Baden-Baden. 

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Leonessa in Ludwigshafen

Der von Wolfgang Stauch geschriebene und von Connie Walther inszenierte Ludwigshafener Tatort „Leonessa“ feierte beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen Premiere. Eine wunderbare Atmosphäre auf der Insel, ein voller Kinosaal, eine volle Bühne mit sehr vielen am Film Beteiligten, ein gutes Publikumsgespräch und eine tolle Resonanz: Ein schöner Abend. 

 

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Anne und der Tod - Tatort-Stuttgart-TV-Premiere

Drehbuchauszug

Der vierte und letzte von Wolfgang Stauch geschriebene Sonntagabendkrimi in dieser Saison hat nun seine Premiere im Fernsehen: Anne und der Tod. Ein Fall mit ausnahmsweise mehr Ermittlern als Verdächtigen. Eine einzige lange Befragung der jungen Anne Werner, die für einen mobilen Pflegedienst arbeitet - und, womöglich oder auch nicht, zwei ältere Patienten umgebracht hat. Eine Dramaturgie, die sich an keine Chronologie hält und, hoffentlich, dennoch nicht (allzu sehr) verwirrt, sondern ein stimmiges Ganzes, ein Bild, ergibt. Ein junger Regisseur, Jens Wischnewski (hier im Interview), tolle Darsteller. Neben dem Stammensemble (Richy Müller, Felix Klare, Carolina Vera, Jürgen Hartmann) Katharina Marie Schubert in der Titelrolle, dazu Felix Eitner, Harry Täschner, Falk Rockstroh, Lina Wendel, Rüdiger Kuhlbrodt, Julischka Eichel, Marie Anne Fliegel, Julia Lenska, u.a.. Redaktion und Produktion Brigitte Dithard und Franziska Specht (SWR), hinter der Kamera Stefan Sommer, am Schnitt Barbara Brückner. 

'Anne und der Tod' gewann auf der 24. Filmschau Baden-Württemberg als bester Spielfilm den Hauptpreis und wurde mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis ausgezeichnet. 

 

 

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Tatort - Anne und der Tod: Erste Kritiken

Zwei Ermittler, eine Verdächtige

Die ersten Kritiken zum bereits mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis ausgezeichneten Stuttgarter Tatort 'Anne und der Tod' (19. Mai 19, ARD) sind erschienen - und sehr erfreulich. Ein paar Auszüge: 

„Eine hochwertig geschriebene und produzierte Episode. Hier sitzt jeder Satz.“ (TV Movie)

„Filmische Frischzellenkur für den sonntäglichen Krimi (...).“ ... „Ein besonderer Tatort aus Stuttgart, fesselnd, intelligent, von gesellschaftlicher Relevanz und Überzeugungskraft.“ (Ulrich Höcherl, Blickpunkt Film)

„Ein schroffer, kühler oder gar deprimierender Film ist „Anne und der Tod“ dennoch nicht, obwohl das beim Thema Pflege naheliegt.“ Der Krimi „glänzt mit subtilem, schwarzen Humor und einer fast französischen Leichtigkeit. Dies liegt am trockenen Witz der Ermittler, der imponierenden Leistung einer Riege älterer Schauspieler, die die Pflegebedürftigen verkörpern, sowie der spannenden Bild- und Tonmontage, mit der dieser Top-„Tatort“ erzählt.“ (Eric Leimann, teleschau - der mediendienst) 

„Aus dem Rahmen fällt der Krimi, weil Autor Stauch und Regisseur Jens Wischnewski die Handlung als kunstvolles Konstrukt gestalten, das ständig die zeitlichen Ebenen wechselt. Herausragend neben der reizvollen Erzählweise ist Katharina Marie Schubert. (...) Ein ungewöhnlich intelligent gestalteter Krimi.“ (Tillmann P. Gangloff, http://www.tittelbach.tv/programm/reihe/artikel-5267.html)

„Virtuos montierte Rückblendenkonstruktion.“ ... „Unverblümt und klischeefrei läuft der Film auf ein ambivalentes Ende zu.“ ... „Subtil erzählt, von bedrückender Intensität.“ (TV Spielfilm)

„Intelligent, doppeldeutig und dramaturgisch ausgeklügelt.“ (goldenekamera.de)

„Richtig guter Tatort.“ (Stephan Braun, Prisma)

 

 

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„Wir haben Schnaps, wir sind am Leben, mehr brauchen wir heute nicht“: Premiere des Magdeburger Polizeirufs ‘Zehn Rosen’ am 10. Februar in der ARD

Die ARD strahlt am Sonntag, 10. Februar '19, den Magdeburger Polizeiruf '10 Rosen' aus. Vor der Kamera standen Claudia Michelsen und Matthias Matschke, Felix Vörtler und Steven Scharf, Alessija Lause in der Episodenhauptrolle Pauline - oder auch Paul.

Regie geführt hat, wie bei 'Crash', Torsten C. Fischer. Redakteurin beim MDR war Johanna Kraus, Produzentin für filmpool Iris Kiefer, Producerin Ilka Förster. Wolfgang Stauch hat das Drehbuch nach einer Vorlage von Martin Douven geschrieben. 

„Der Aufwärtstrend des Magdeburger „Polizeiruf“-Duos Brasch/Köhler setzt sich mit „Zehn Rosen“ (MDR / filmpool fiction) fort. Die überdeutlichen Gegensätze zwischen der Einzelgängerin und dem Familienmenschen haben sich abgeschliffen. In diesem Krimidrama dreht sich alles um Liebe, Nähe, Partnerschaft und existentielle Verlusterfahrungen. (...) Dieser narrativ dichte Film ist ein Festival der psychologischen Zwischentöne & schauspielerischen Nuancen.“ (Rainer Tittelbach,  http://www.tittelbach.tv/programm/reihe/artikel-5175.html)

„“Zehn Rosen ist zugleich der Titel dieses verwinkelten „Polizeirufs 110“, der beweist, dass eine einigermaßen abstruse Story mit hochdramatischer Auflösung nicht gegen einen psychologisch raffinierten Krimi spricht, wenn zur erzählerischen Sicherheit im Aufblättern des Grundmotivs - Zuneigung aus Einsamkeit führt zu gesteigerter Einsamkeit - ein überzeugender Gestaltungswille kommt. Und wenn Schauspieler all die Zwischen- und Obertöne, die angeschlagen werden, ausdrücken können. Ästhetisch verantwortlich ist dasselbe Team wie in „Crash“: Autor Wolfgang Stauch, Regisseur Torsten C. Fischer und Kameramann Theo Bierkens, eine perfekte Kombination.“ (Oliver Jungen, FAZ)

„Dieser „Polizeiruf“ ist der bislang anspruchsvollste aus dem lange Zeit glücklosen TV-Revier in Sachsen-Anhalt. Drehbuchautor Wolfgang Stauch und Regisseur Torsten C. Fischer hatten schon in der vorherigen Folge milde innovative Akzente gesetzt, hier finden sie einen Weg, das Transgender-Thema in den Sonntagskrimi zu bringen, ohne dass da ein allwissender Erklärbär den Sachverhalt für die ganz Blöden erläutern muss. (...) Ein Magdeburger „Polizeiruf“, der überrascht und anrührt.“ (Christian Buß, Spiegel online, vergibt 8 von 10 Punkten.)

„“Lauter kranke Leute, das ist so zum Kotzen“, sagt der Kriminalrat. Es tröstet kaum, dass man diesen Leuten teils gebannt zusieht.“ (Cornelius Pollmer, Süddeutsche Zeitung) 

„Vor allem aber geht es in „Zehn Rosen“ um die Einsamkeit zwischen den Menschen, die Brüchigkeit von Vereinbarungen zwischen den Geschlechtern, die Sehnsucht, sich einem andern zu öffnen. Um die Verantwortung, die man einem andern überträgt, indem man ihn sich vertraut macht. Brasch und ihr Kollege Köhler irren zwischen Rückblenden und Gegenwart herum, durch ein smart gebautes Erzähllabyrinth. Sie sind sich ähnlicher, als sie zugeben würden. Neurosenkönige, immer auf dem Sprung in den Gewaltausbruch. Könnte so weitergehen. Geht es aber nicht. Weil Köhler geht. Matthias Matschke wendet sich anderen Aufgaben zu. Wir wünschen ihm schon jetzt alles Gute.“ (Elmar Krekeler, die Welt)

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Baden-Württembergischer Filmpreis für ‘Anne und der Tod’

Auf dem Plakat und im Kino

„Der neue Stuttgarter Tatort: ANNE UND DER TOD hat auf der 24. Filmschau Baden-Württemberg als bester Spielfilm den Hauptpreis gewonnen und wurde mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis ausgezeichnet. Die Jury entschied einstimmig und lobte die sensible Inszenierung des Regisseurs Jens Wischenewski und das “hervorragende” Drehbuch von Wolfgang Stauch.“ (Quelle: Tatort-Fundus) 

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