Polizeiruf Rostock ‘... und raus bist du!’ am 25.10. um 22 Uhr in der ARD

Bukow & König zu Zeiten, als der Kommissar in Zivil noch etwas ziviler aussah© NDR

Das ERSTE wiederholt am Freitag, 25.10. um 22 Uhr, den Polizeiruf  '... und raus bist du!' aus Rostock. Eine Wiederholung der Wiederholung sendet Eins Festival in der darauffolgenden Nacht, am 26.10. um 00:10 Uhr.

Ein alter Mann liegt ermordet in einem alten Auto, drei Bengel singen: „Oh Tannenbaum, oh Tannebaum, der Opa liegt im Kofferraum.“ Der Alte hatte offenbar im Müll einen „Sechser im Lotto“ gefunden, was ihm schließlich zum Verhängnis wurde. Bukow („Police Department Rrrostock!“) und König ermitteln im Milieu der Müllsammler, am Rande der Gesellschaft, nicht ganz unten, sondern dort, an der Klippe, wo man jederzeit abzurutschen droht nach ganz unten und ziemlich strampeln muss, um sich über Wasser zu halten. Und wo das ganz große Glück scheinbar in ganz weiter Ferne, unerreichbar, aber Jammern darüber auch verboten ist.  Hubert Spiegel in der F.A.Z.: „Fernsehkrimi und Sozialkritik, diese Kombination bringt seit Jahrzehnten viel Leid in deutsche Wohnzimmer. Und auch die vierte Folge des neuen Rostocker „Polizeirufs” hätte alle Zutaten, um es sich im Sonntagabendschmalz-töpfchen der guten Gesinnung bequem zu machen: Da ist der Kommissar mit Milieuvergangenheit, die kühle Kollegin mit der Schwachstelle Adoption, der aasige Geschäftemacher, die um ihre Tochter kämpfende Mutter und das pittoreske Völkchen der Obdachlosen.
Aber Drehbuchautor Wolfgang Stauch und Regisseur Christian von Castelberg verstehen es, der eigentlich rührseligen Geschichte von der gestrandeten ehemaligen Karrierefrau, die aus Mutterliebe zur Erpresserin wird, unerwartete Facetten abzugewinnen. Statt auf Ironie, die das Pathos einfach nur bricht, setzt dieser „Polizeiruf” auf skurrilen schwarzen Humor, der das Komische im Tragischen und das Tragische im Komischen zum Vorschein bringt. Der Schrotthändler Gehring etwa wird von Jan Georg Schütte so durchgeknallt und zugleich berührend gespielt, als hätten die Coen-Brüder einen Abstecher nach Rostock gemacht und verkündet, dass Tragödie und screwball-comedy nahe Verwandte sind.“

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